Raissa Schreiber startete auf den Deutschen Meisterschaften

Während es für die deutschen Eliteschwimmer bei den 126. Deutschen Meisterschaften im Schwimmen um das Ticket für die Europameisterschaften im August ging, erfüllte sich für Raissa Schreiber mit ihrer Teilnahme an dem höchsten nationalen Wettkampf ein Lebenstraum. Sie startete in Berlin über 200, 400, 800 und 1500 m Freistil.



Erste Erfahrungen auf deutschen Meisterschaften sammelte Schreiber in den Masterwettbewerben, in der sie sogar im Jahr 2010 in ihrer Altersklasse über 400 m Freistil den Titel holen konnte. Damals reifte bereits der Wunsch, sich auch an den Wettkämpfen der offenen Klasse zu beteiligen.

Erstes Etappenziel bildete die Qualifizierung zur Deutschen Kurzbahnmeisterschaft im November letzen Jahres. In Wuppertal ging Schreiber über 1500 m Freistil an den Start. Mit ihrer damaligen Zeit von 17:54,54 belegt sie Platz 37 von insgesamt 59 Teilnehmerinnen.



Hoch motiviert begann danach die intensive Vorbereitungszeit für die „großen“ Meisterschaften. Zuvor fand Schreiber bei der SG Dortmund eine neue Trainingsstätte, da zur idealen Vorbereitung eine lange 50 m Bahn unverzichtbar war. Dort konnte sie bereits zur Vorbereitung für die Kurzbahnmeisterschaft an dem Training des internen A-Kaders teilnehmen.

Im Vorfeld der Deutschen Meisterschaft gab es für Schreiber kaum Freizeit. Nach Dienstschluss im Rathaus Lüdenscheid fuhr sie zum Abendtraining unter der Leitung von Dr. Volker Höltke nach Dortmund. Die sechste Trainingseinheit der Woche konnte vor Ort absolviert werden. Im März ging es zum Trainingslager nach Südfrankreich. Täglich standen zwei Wassereinheiten und eine Trockeneinheit in Form von Krafttraining auf dem Programm. Innerhalb von 16 Tagen legte sie im Wasser eine Strecke von 170 km zurück.



Hinzu kamen diverse Qualifizierungswettkämpfe zur Nominierung. Denn nur die 100 schnellsten Schwimmerinnen und Schwimmer der jeweiligen Schwimmlage waren startberechtigt. Über ihre Paradestrecke 1500 m Freistil sicherte sich Schreiber bereits im Januar, noch für den SV 08 Werdohl startend, das Ticket für Berlin. Bis zum Schluss blieb es aber spannend, über welche weiteren Strecken sie den Sprung unter die Top 100 schaffen würde. Während die weiteren Qualifikationen über 400 und 800 m Freistil noch eindeutig ausfielen, rutschte Schreiber, nun als Schwimmerin der SG Dortmund, über 200 m Freistil mit Platz 97 in der bundesweiten Rangliste völlig überraschend in das Starterfeld.

Die Premiere auf der DM feierte eine sichtlich angespannte Schreiber über 800 m Freistil. Mit einer Zeit von 9:30,13 Minuten ging sie auf Platz 44 der Meldeliste ins Rennen. Nach dem Start verflog aber schnell die anfängliche Nervosität und fand schnell zu ihrem Rhythmus. Am Ende verbesserte sie ihre eigene Bestmarke auf 9:26,89 Minuten und belegte Platz 39 von 55 Schwimmerinnen. Am zweiten Tag standen die 400 m Freistil auf dem Programm. Mit ihrer Zeit von 4:36,75 Minuten bestätigte sie die Meldezeit und belegte Rang 66 von 77 Starterinnen.



Am Samstag folgten dann die mit Spannung erwarteten 1500 m Freistil. Mit ihrer Meldezeit von 18:16,22 Minuten belegte die Werdohlerin den 34. Platz in der Meldeliste. Routiniert absolvierte sie die insgesamt 30 zu schwimmenden Bahnen. Sie setzte von Anfang an auf Tempo. Und das zahlte sich zum Schluss aus. Erstmals unterbot sie auf der Langbahn mit 17:59,59 Minuten die 18-Minuten-Marke und sicherte sie einen guten Platz 25 von 57 Teilnehmerinnen. Den Abschluss bildete am Sonntag der Start über 200 m Freistil. Dabei war aber schnell zu erkennen, dass ihr im wahrsten Sinne des Wortes die Puste ausging. Bereits nach 100 m zeichnete sich ab, dass Schreiber auf keine Reserven zurückgreifen konnte. Zu stark hatten die vorherigen Wettkämpfe an den Kräften gezerrt. Mit einer trotzdem beachtlichen Zeit von 2:12,80 Minuten verfehlte sie die Meldezeit um mehr als zwei Sekunden und landete auf den 67. Platz.

Die Protokolle der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften 2013 und der Deutschen Meisterschaften 2014.