Unser Rückblick auf ein besonderes Jahr
Das Jahr 2020 hielt für den SV 08 Werdohl so einige Änderungen bereit. Covid-19 hat das gesamte Vereinsleben beeinflusst und nachhaltig verändert. Es mussten das Vereinstraining eingestellt, Wettkämpfe abgesagt und neue Formate für Freizeitaktivitäten und Besprechungen gefunden werden. Zumindest der Umbau des Clubheims konnte weiter voran schreiten.
Noch Anfang des Jahres liefen die Vorbereitungen für die beiden Hallenbadwettkämpfe auf Hochtouren. Das Nachwuchsschwimmfest und das Werdohler Kindergetöse sollten erstmals im neuen Hallenbad in Ütterlingsen durchgeführt werden. Die Vereinsmeisterschaften Anfang März führten wir noch als Testlauf erfolgreich durch. Doch es sollte dann anders kommen: Mitte März wurden die Hallenbäder geschlossen und wenig später stand die Entscheidung zur Absage der diesjährigen Nachwuchsveranstaltungen fest.
Es blieben nicht die einzigen abgesagten Wettkämpfe: Ende Februar fuhren wir noch in den Partnerschaftskreis Elbe-Elster und nahmen am Schwimmfest in Finsterwalde teil. Es sollte nach den Kreismeisterschaften der „Langen Strecken“ im Januar und dem Balver Treff im Februar die letzte Wettkampfveranstaltung für den SV 08 in diesem Jahr sein. Auch die traditionellen Reisen nach Ratibor (Polen) und Haarlem (Niederlande) konnten nicht mehr stattfinden. Der Trainingsbetrieb und die Schwimmausbildung kamen ebenfalls komplett zum Erliegen.
Anfang des Sommers gab es dann den ersten Hoffnungsschimmer. Fallende Infektionszahlen führten zu Lockerungen. Mit entsprechendem Hygienekonzept konnte zunächst das Trockentraining auf dem Vereinsgelände wieder stattfinden. Und dann öffnete unter strengen Auflagen das Freibad Ütterlingsen. Damit startete zumindest für einen Teil der Mannschaft das Wassertraining. An ein Regeltraining war aber wegen der Abstandsregeln nicht zu denken. Auch für die Schwimmausbildung konnte kein sicheres Konzept erstellt werden. So musste u.a. der mit der DLRG gemeinsam geplante Ferienschwimmkurs abgesagt werden.
Es stand eine weitere und schwerwiegende Entscheidung an. Das Internationale Schwimmfest wäre Anfang September zwar rechtlich zulässig gewesen. Aber insbesondere mit Rücksicht auf die auswärtigen Gäste und dem bestehenden Infektionsrisiko wurde die Veranstaltung schweren Herzens ins nächste Jahr verschoben. Die Unbeschwertheit und das Flair der Veranstaltung wäre in diesem Jahr von dem Virus überschattet worden. Die positiven Erinnerungen der letzten Jahre sollten nicht durch eine „Corona-Veranstaltung“ eingetrübt werden.
Die Absage des Internationalen Schwimmfestes machte den vorzeitigen Weg für den weiteren Umbau des Vereinsheims in Ütterlingsen frei. Dank des Förderprogramms "Moderne Sportstätte 2022" des Landes NRW konnte die energetische Sanierung des Gebäudes starten und durch zusätzliche Fördermittel für Kleinprojekte in der Region „LenneSchiene“ haben wir zusätzlich die Sanierung des Abwasserkanals in Angriff genommen.
Nach dem Ende der verlängerten Freibadsaison mussten erneut neue Lösungen für den Trainingsbetrieb gefunden werden. Da die Schulen bis auf weiteres auf den Schwimmunterricht verzichteten, blieb aus wirtschaftlichen Gründen das Hallenbad geschlossen. Für den Oktober organisierten die Werdohler Bäder Betriebe Wasserzeiten im AquaMagis. So konnte nach einer kurzen Unterbrechung das Training im Notbetrieb in Plettenberg aufgenommen werden. Die geplante Wiedereröffnung des Ütterlingser Hallenbades Anfang November fiel dann aber dem zweiten Lockdown zum Opfer. Nach der erneuten Bäderschließung stellten viele Schwimmerinnen und Schwimmer auf Individualsport um: Fahrradfahren, Joggen und Athletiktraining zuhause standen hoch im Kurs.
Während in den Jahren zuvor zahlreiche Freizeitaktivitäten organisiert wurden, waren und sind diese zurzeit in großen Gruppen undenkbar. Uns war es aber wichtig, auch in Pandemiezeiten unseren Sportlern zumindest eine kleine Abwechslung zu bieten. Die Jugendwartinnen hatten sich deshalb eine besondere Aktion ausgedacht: eine Schnitzeljagd über den Remmelshagen. Dabei mussten verschiedene Aufgaben gelöst werden. Die Kleingruppen starteten die Jagd jeweils zu unterschiedlichen Zeiten. Die Aufgaben und Gewinne wurden kontaktlos an alle teilnehmenden Gruppen übergeben.
Neben den sportlichen Veränderungen musste auch bei den Vorstandssitzungen umgedacht werden. Gerade in der Pandemiezeit standen kurzfristige Entscheidungen an. In Bezug auf die Umbauarbeiten waren diese sogar weitreichend für die weitere Zukunft des Vereinsheims. Doch Präsenzveranstaltungen waren und sind weiterhin untersagt. So stellten auch wir ab März unsere Sitzungen erfolgreich auf Videokonferenz im Internet um und sicherten so den Geschäftsbetrieb des Vereins.
Nun beginnt das neue Jahr und wir stehen an der gleichen Stelle wie zum ersten Lockdown. Das Vereinsleben ist erneut vollkommen zum Erliegen gekommen. Sämtliche Versuche, zumindest für einen Teil der Mannschaft ein Training anzubieten, mussten wieder eingestellt werden. Viele unserer Schwimmerinnen und Schwimmer haben wir seit März nicht mehr gesehen. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Besonders problematisch war und ist die Situation bei der Schwimmausbildung. Sie wird vermutlich noch einige Zeit ruhen müssen.
Wir wollen aber hiermit die Botschaft senden: uns gibt es noch. Wir geben nicht auf. Und sobald es wieder möglich ist, werden wir wieder voll durchstarten. Und bis dahin heißt es: durchhalten.
Bitte bleibt gesund oder werdet es ganz schnell wieder!